Er kann grausam sein, der Moment, in dem sich der Schraubenkopf unaufhaltsam in das teure Werkstück drückt. Wer mit einer Schraube sein gutes Material unwiderruflich abreibt und beschädigt oder gar zerstört, der oder die weiß um den Wert von Unterlegscheiben.
Sie schützen das Werkstück und nehmen die entstehenden Druck- und Reibekräfte auf, indem die Unterlegscheibe entweder unter eine Mutter oder den Schraubenkopf gelegt wird und so das Material schützt. Doch die Unterlegscheibe bietet weitere Vorteile.
Ein weiterer Vorteil der Unterlegscheibe ist die Verteilung des Anpressdrucks auf das Material. So kann eine größere Angriffsfläche auf dem Material entstehen und das sorgt wiederum für mehr bzw. sichereren Halt.
Zusätzlich erhöhen Unterlegscheiben die sog. Vorspannkraft. Das führt dazu, dass Schraubenverbindungen sich nicht so schnell lösen können, wenn sie Vibrationen oder anderen Bedingungen ausgesetzt sind, die sie lösen würden.
Unterlegscheiben gibt es aus diversen Materialien. Die meisten sind jedoch aus Stahl, der verzinkt oder blank ist sowie aus Edelstahl oder Kunststoff. Man unterscheidet grundsätzlich folgende Arten (Ein Klick auf die Bezeichnung führt Sie direkt in unseren Shop zu diesen Scheiben):
Sie steht für alle oben angesprochenen Eigenschaften und es gibt sie aus Polyamid, Edelstahl sowie verzinktem Stahl.
Diese Scheibe hat einen dreimal so großen Außendurchmesser als Innendurchmesser. So ist die Auflagefläche nochmals größer und schützt die Auflagefläche noch mehr vor Eindrücken oder Verformung.
Die sog. "Holzbauscheibe". Sie hat ähnliche Größenverhältnisse wie die Karosseriescheibe. Wie der Name schon sagt, sind diese Scheiben für den Holzbau spezialisiert und es gibt sie sowohl mit rundem wie eckigem Loch für die entsprechende Schrauben.
Die Federscheiben werden genutzt, um das Losdrehen einer Schraubverbindung zu verhindern. Diese Ringe sind teilweise verformt oder aufgeschnitten, um eine Federkraft erzeugen zu können. Der Ring wird beim Festziehen elastisch in seine Ausgangsform zurückgebogen, was Spannung hervorruft und die Schraubverbindung stabilisiert. Der Nachteil ist jedoch, dass sich die Grate der Schnittstellen wie Widerhaken in das Material schneiden und Beschädigungen verursachen können
S. Federscheiben DIN 127 oben.
Die Sperrkant- (oder Kontaktscheiben) eigenen sich hervorragend für sehr feste, kräftige Verbindungen. Sie sichern die Schrauben gegen das Lösen durch Vibration. Ihre spezielle Oberflächenform ist gewölbt und erzeugt so einen hohen Kraftschluss. Sie schonen so die Kontaktflächen von Schrauben, Muttern und Bauteilen, sodass man sie wieder verwenden kann.
Diese Scheiben sind spezialisiert für die Sicherung von Schraubverbindungen. Sie besitzen eine Verzahnung – entweder innen oder außen – die in eine Richtung verformt ist. Das bewirkt den gewünschten Kraftschluss zur Sicherung. Die Verzahnung verkeilt sich im Material und im Schraubenkopf oder der Mutter. Sie finden meistens Anwendung in der Elektrotechnik, um sicheren Kontakt auf beschichteten Oberflächen herzustellen.
Neben den oben genannten Unterlegscheiben gibt es noch viele weitere. So zum Beispiel Alu-Rosetten oder Sicherungsringe. Jedoch haben diese sehr spezielle Einsatzgebiete und sollen in dieser Übersicht deshalb nur am Rande erwähnt werden.
Lieber einmal mehr eine Unterlegscheibe verwenden, als das Material zu schädigen. Und falls Sie nun die passenden Unterlegscheiben suchen – wir führen „U-Scheiben“ in unseren Shops! Schauen Sie gerne einmal vorbei.
Ihr SCHRAUBEN.EXPERT Team
Bilder:
Header: REVOLT, Unsplash (altered)
Unterlegscheibe auf Holz: Devanath, Pixabay (altered)