Schrauben entfalten ihren Nutzen dadurch, dass sie wieder lösbar und genormt sind. Das Gewinde der Schrauben spielt dabei eine wichtige Rolle. Durch die Normung für die Schrauben wird auch das Gewinde der Schrauben vereinheitlicht. Deshalb sprechen wir bei Schrauben auch vom “Regelgewinde” – es ist die Regel. Aber natürlich gibt es zu dieser Regel eine Ausnahme: Das Feingewinde.
Das sog. “Metrische ISO-Gewinde” bildet den Standard bzw. die Regel und ist weltweit gleich. Die Steigung des Gewindes ist immer gleich. In den Angaben zu einer Regelgewinde-Schraube fehlt demnach auch die Angabe zur Steigung.
Der Außendurchmesser wird mit dem Buchstaben M (für die „metrische“ Schraube) gekennzeichnet. Die Steigung findet man in Listen, die Hersteller veröffentlichen und die leicht im Internet zu finden sind sowie in den entsprechenden DIN und ISO-Normen.
Im Vergleich zum Regelgewinde hat es ein engeres Gewindeprofil – die Steigung ist enger.
Dies ermöglicht einen Einsatz zum Beispiel in Präzisionsgeräten als Stellschrauben, weil der kleinere Hub (die Strecke, die bei Drehung zurückgelegt wird) mehr Präzision ermöglicht.
Außerdem brauchen sie weniger Platz, um dieselbe Kraft zu entwickeln. Sie haben somit auch eine höhere Selbsthemmung.
Anders als bei den Regelgewinde-Schrauben wird in den Angaben der Feingewinde-Schrauben die Steigung mit angegeben, weil sie vom Standard der Regelgewinde-Schrauben abweicht.
Teilgewinde- oder Schaftschrauben sind Schrauben, deren Schaft nur teilweise ein Gewinde trägt.
Bei diesen Schrauben gibt es eine oft missverständliche Besonderheit: Die Länge des Schaftes ist nicht genormt und hängt von der Länge des Gewindes ab!
Diese kann aufgrund von verschiedenen Produktionsfaktoren variieren. Solange sie das, in der ISO/DIN-Norm festgelegte , Mindestmaß jedoch beibehält, ist das in Ordnung. Ein Schaft spielt “offiziell” bei der Funktion einer Schraube keine Rolle.
Manchmal führt das zu Irritationen bei Anwendern, wenn Schrauben, welche die exakt gleiche Bezeichnung haben, anders aussehen, weil sie unterschiedlich lange Gewinde und damit Schäfte haben.
Wer unbedingt eine verlässliche Schaftlänger braucht, der bestellt daher explizit sog. “Paßschrauben”.
Bilder:
Gewinde der Schraube Header, Schaftschraube: Bru-nO, Pixabay
Schraubenzeichnung: OpenClipart, Pixabay
Flankenwinkel Regelschraube: RingGausSpeed, Wikimedia