Die Festigkeit von Stahlschrauben wird in sog. “Festigkeitsklassen” beschrieben. Ab Größe M5 gibt es immer eine Prägung, meist am Kopf der Schraube, welche die Festigkeit angibt. Bei kleineren Schrauben ist die Angabe auf der Schraube selbst freiwillig.

Festigkeitsklassen von Schrauben

Die Festigkeitsklassen von Schrauben bestehen aus zwei Zahlen, die durch einen Punkt getrennt werden. (Es ist kein “Komma”, wie man fälschlicherweise immer wieder mal hört.)

Also z.B. M6 x 20 10.9

• Die erste Zahl entspricht dabei 1/100 der
  Nennzugfestigkeit in N/mm² (s. Tabelle unten).
• Die zweite Zahl gibt das 10-fache des Verhältnisses
  der unteren Streckgrenze ReL (oder 0,2%-Dehngrenze Rp 0,2) zur Nennfestigkeit
  Rm, Nenn an (= Streckgrenzenverhältnis).

Festigkeit bei Edelstahlschrauben

Die oben beschriebene Kennzeichnung der Festigkeitsklasse wird für Edelstahlschrauben grundsätzlich nicht verwendet. Wäre dies (rein hypothetisch) so, hätte eine handelsübliche A2-70 Edelstahlschraube eine Kennzeichnung 7.6.

Festigkeitsklassen von Muttern

Die Festigkeitsklasse von Muttern besteht nur aus einer Ziffer. Diese gibt Auskunft über die Prüfspannung des verwendeten Werkstoffes: Kennzahl x 100 = Prüfspannung S_p.

Diese Prüfspannung ist gleich der Mindestzugfestigkeit in N/mm² einer Schraube, die bei Paarung mit entsprechender Mutter bis zu der Mindeststreckgrenze der Schraube belastet werden kann.

Das heißt, die Festigkeit einer Mutter sollte denselben (oder einen höheren) Wert haben, wie die erste Ziffer der Festigkeit der entsprechenden Schraube.

Zum Beispiel: Schraube = 10.9 und Mutter 10. Die Schraubverbindung ist bis zu der Mindeststreckgrenze der Schraube belastbar.